2015 15 Jan
 
[Vortrag/Diskussion]
 

Öffentlicher Vortrag von Prof. H. Stolz „Die blaue Revolution“ zum Nobelpreis 2014 für Physik

Die Geschichte vom Aschenputtel kommt nicht nur im Märchen, sondern bisweilen auch in der harten Realität von Wissenschaft und Technik vor. Ein schönes Beispiel sind die blaues Licht emittierenden Laser und Leuchtdioden, für deren Entwicklung in diesem Jahr drei Forscher mit dem Nobelpreis für Physik geehrt wurden. Das zugrundeliegende Material Galliumnitrid (GaN) stieg dabei vom exotischen Stoff zum zweitwichtigsten Halbleitermaterial der Welt auf. Basis dieses Erfolges waren die Arbeiten zum Kristallwachstum von I. Akasaki und H. Amano in den neunziger Jahren, die erstmals einkristalline Schichten aus hochreinem GaN herstellen und
dotieren konnten. Durch die genialen Ideen des dritten Laureaten, S. Nakamura, konnte dann bereits 1996 der erste blaue Laser vorgestellt werden. Mittlerweile arbeitet die Halbleiterindustrie mit großem Erfolg weltweit daran, nicht nur die Farbzusammensetzung des emittierten Lichtes zu optimieren und dem menschlichen Lichtempfinden anzupassen, sondern auch den Wirkungsgrad weiter zu verbessern, der mittlerweile bei 75% liegt. Der Einsatz dieser Lichtquellen in der Beleuchtung hat daher das Potential, nicht nur die Lichttechnik zu revolutionieren, sondern auch zu immensen Möglichkeiten der Energieeinsparung zu führen. Alfred Nobel hätte seine Freude an diesen Entdeckungen gehabt!