2015 27 Nov
 
[Vortrag/Diskussion]
 

„Nobelpreisträger in Mönchengladbach“: Stefan Hell

Der Nobelpreis 2014 für Chemie ging an den deutschen Max-Planck-Forscher Stefan Hell sowie die US-Wissenschaftler Eric Betzig und William Moerner. Die drei Wissenschaftler wurden für ihre Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie ausgezeichnet. Diese erlaubt feinste Einblicke in die Abläufe in lebenden Zellen, die vorher nicht möglich waren. Stefan Walter Hell wurde am 23. Dezember 1962 in Arad, Rumänien geboren. Der rumäniendeutscher Physiker ist Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Der zurückhaltende Wissenschaftler, Hobby-Saxofonist und Vater dreier kleiner Kinder, siedelte mit der Familie 1978 in die Bundesrepublik Deutschland über. Er studierte ab 1981 Physik an der Universität Heidelberg. Nach seinem Diplom 1987 und der Promotion 1990 war er kurzzeitig als freier Erfinder tätig. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit Möglichkeiten, Lichtmikroskope zu konstruieren, die eine höhere Auflösung ermöglichen als die bis dahin entwickelten, und legte die Grundlage für die 4Pi-Mikroskopie. Ab 1991 arbeitete Hell erst im European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg, dann an der Universität Turku in Finnland an der Abteilung für Medizinische Physik. Parallel dazu war Stefan Hell von 1993 bis 1994 Gastwissenschaftler an der Universität Oxford. Seine Habilitation für Physik erfolgte 1996 in Heidelberg. Seit 1997 arbeitet er am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie . Daneben wurde er 2003 als außerplanmäßiger Professor an der Universität Heidelberg berufen und wurde zudem Leiter der Abteilung „Hochauflösende Optische Mikroskopie“ am Deutschen Krebsforschungszentrum. 2004 wurde er zusätzlich zum Honorarprofessor für Experimentalphysik der Universität Göttingen ernannt. Professor Stefan Hell kommt am 27. November 2015, 20 Uhr, auf Einladung des Initiativkreis Mönchengladbach in die Stadt. Der im Frühjahr 2003 gegründete Initiativkreis Mönchengladbach ist ein Zusammenschluss von 32 führenden Unternehmern der Stadt, die ihre Veranstaltungen mit ihren Beiträgen alleine finanzieren.