2015 18 Nov
 
[Vortrag/Diskussion]
 

Max-Planck-Forum „Der Sound der Raumzeit”

Seit Jahrtausenden blickt die Menschheit ins All – zuerst mit bloßem Auge, dann mit Teleskopen und Kameras. Doch manche Bereiche des Universums sind vollkommen unsichtbar und damit unerreichbar. Forscher des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Hannover arbeiten daran, die Wahrnehmung des Alls auf ganz andere Weise zu erweitern. Sie wollen das Universum hörbar machen und entwickeln dazu neuartige Technologien an der Grenze des physikalisch Möglichen.

Grundlage sind Gravitationswellen, deren Existenz Albert Einstein 1916 aus seiner Relativitätstheorie vorhersagte, die aber bisher noch nie direkt gemessen wurden. Sie rasen mit Lichtgeschwindigkeit durchs All und dehnen und stauchen dabei den Raum selbst. Sie sind der Klang des Kosmos und künden von astronomischen Großereignissen wie verschmelzende schwarze Löcher oder explodierende Sterne. Zum Teil kilometergroße, miteinander vernetzte Detektoren vermessen die Verformungen des Raums mittels hochpräziser Lasertechnik. Seit September lauschen sie mit nie zuvor dagewesener Empfindlichkeit ins All und werden in den nächsten Jahren erstmals Gravitationswellen direkt nachweisen. Aktuell bereitet LISA Pathfinder den Weg für eine Messstation im All.

Gelingt das, wird es die Astronomie revolutionieren. Welche neuen Möglichkeiten und Erkenntnisse lässt die Gravitationswellen-Astronomie erwarten? Das Max-Planck-Forum präsentiert Hintergründe zum Lauschangriff auf das All mit Laserlicht und diskutiert dessen Bedeutung für unser Bild vom Universum.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Internationalen Jahr des Lichts statt.

Vorträge und Diskussion mit:
Apl. Prof. Dr. Benno Willke, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover
Dr. Benjamin Knispel, Wissenschaftler, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) und Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover

Moderation:
Dr. Antje Wöhnke, Wissenschaftsjournalistin