2015 08 Apr
 
[Vortrag/Diskussion]
 

Lumineszenz von Mineralen – Zwischen Wissenschaft und Ästhetik

Zum Auftakt der Ringvorlesung zur Geschichte von Kultur und Wissenschaften „… und es ward Licht.“ im IÖZ-Forum / Studium Generale zum Internationalen Jahr des Lichts spricht am Mittwoch, den 08.04.2015 um 18:00 Uhr im Physik-Hörsaal, PHY-0010 in der Silbermannstraße 1, Prof. Dr. Jens Götze vom Institut für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg zum Thema „Lumineszenz von Mineralen – Zwischen Wissenschaft und Ästhetik“. Lumineszenz beschreibt das physikalische Phänomen von Leuchterscheinungen, die unterhalb der Glühtemperatur bei Energieanregung auftreten. Gemeinsam ist allen Lumineszenzerscheinungen, dass Elektronen durch Aufnahme von Energie in höhere Niveaus angeregt werden, die sie unter Aussendung von Licht wieder verlassen. Je nach Art der Energieanregung unterscheidet man verschiedene Typen der Lumineszenz, so z.B. Photolumineszenz (mit sichtbarem oder ultraviolettem Licht), Kathodenlumineszenz (mit Elektronen) oder Radiolumineszenz (mit radioaktiver Strahlung). Daneben können aber auch chemische Vorgänge (Chemolumineszenz), das Einwirken elektrischer Felder (Elektrolumineszenz) oder die Erhöhung der Temperatur (Thermolumineszenz) die Ursache von Lumineszenz sein.
Neben dem Auftreten optisch auffälliger Lumineszenzerscheinungen und –farben lassen sich Lumineszenzvorgänge in Mineralen für verschiedenste wissenschaftliche Aspekte nutzen. So werden beispielsweise Untersuchungen zur Defektstruktur von Mineralen und Materialien mittels Photo- und Kathodolumineszenz durchgeführt oder Altersdatierungen in den Geowissenschaften durch Analysen der Thermolumineszenz, Radiolumineszenz und optisch stimulierten Lumineszenz bestimmter Minerale realisiert.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die physikalischen Hintergründe der verschiedenen Lumineszenzerscheinungen, Lumineszenzeigenschaften ausgewählter Minerale sowie wissenschaftliche und praktischen Anwendungen der Lumineszenzprozesse.