2015 05 Nov
 
[Vortrag/Diskussion]
 

Öffentliche Vortragsreihe „Licht-Reflektionen“ der Universität des Saarlandes: „Welle-Teilchen Dualismus: Du sollst Dir kein Bild vom Mikrokosmos machen“

Der Vortrag wird um 19:00 Uhr im Haus der Zukunft (Saarbrücken) gehalten von Prof. Dr. Wolfgang P. Schleich, Institut für Quantenphysik und Center for Integrated Quantum Science and Technology, Universität Ulm.

Der Titel dieses Vortrages drückt in Anlehnung an die Zehn Gebote nach Exodus 20:4-6 die Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik aus, wie sie von Niels Bohr formuliert wurde. In der Tat verbietet diese heute weitgehend akzeptierte Formulierung, sich ein Bild von der Quantenwelt zu machen. Es ist verblüffend, dass diese Theorie Vorhersagen macht, die mit hoher Genauigkeit getestet werden können, aber keine klare klassische Vorstellung des Mikrokosmos liefert. Der amerikanische Physiker N. David Mermin fasste diesen Gegensatz in der prägnanten Phrase zusammen:“Halte den Mund und rechne!”.

In diesem Vortrag geben wir einen kurzen Überblick über die Quantentheorie ausgehend von Max Plancks Entdeckung des Wirkungsquantums im Jahr 1900, über die Matrizenmechanik von Werner Heisenberg zur Wellenmechanik von Erwin Schrödinger. Wir behandeln dann die Frage nach der Interpretation des Formalismus anhand des Doppelspalt-Experimentes von Thomas Young, der Einstein-Podolsky-Rosen Situation und der Schrödinger-Katze. Neuere Entwicklungen auf dem Gebiet beschließen den Vortrag.